Auf vielen Gebieten gibt es Fortschritte zu verzeichnen, von denen die Menschen profitieren. Aber die Atomkraft gehört mit Sicherheit nicht dazu. Die beiden besten Beispiele sind die Atomkraftwerke Tschernobyl und Fukushima. Derzeit ist die Menschheit einfach noch nicht in der Lage, die Atomkraft zu beherrschen. Es fehlen die technischen Voraussetzungen und auch das Wissen ist hierfür unzureichend. Da sich diese Tatsachen aber nicht eingestanden wurden, sind die Folgen des vermeintlichen „Fortschritts“ noch gar nicht überschaubar.
Manifestation der Atomkraft in Deutschland
6 europäische Staaten, zu denen auch Deutschland zählte, schlossen sich im Jahr 1957 zur EWG, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zusammen. Gleichzeitig fand die Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) statt. Im Vordergrund standen Voraussetzungen zur Entwicklung einer immensen Atomenergie zu schaffen. Da der Energieverbrauch ständig steigt, ist der Grundgedanke ja gar nicht schlecht. Ausgestattet wurde die Atomindustrie mit überdimensionalen Privilegien.
Hauptsächlich bestanden diese darin, viel Geld aus dem Steuereinkommen der Bevölkerung darin zu investieren. Plötzlich wurde die Kernkraft zu einem äußerst lukrativen Geschäft.
Investitionsprojekte
Ein großer Teil der Gelder wurde für Baumaßnahmen benötigt. So zum Beispiel für
– Forschungsreaktoren
– Plutonium und Brennelementenfabriken
– kommerzielle Atommeiler
– Wiederaufarbeitungsanlagen
Nicht nur, dass die meisten Anlagen nicht genutzt werden, sie bleiben als Schrott in der Landschaft stehen. Nur ein Bruchteil wurde bzw. wird zurückgebaut. Wiederum immense Kosten, aber auch die Frage, wohin mit den Tausenden von Tonnen Schrott, bleiben. Das meiste Material ist extrem kontaminiert und kann somit nicht wieder aufbereitet und weiter verwertet werden. Ganz zu schweigen von dem hoch radioaktiven Müll, der bei dem laufenden AKW-Betrieb hinzukommt.
Perspektive der Atomkraft
Es ist beschlossen, dass bis zum Jahr 2022 der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie erfolgt. Das bedeutet, dass bis dahin weiterhin mit den Risiken zu leben ist. Die Produktion von hoch radioaktivem Müll geht also weiter. Ein sichereres Endlager wurde bis jetzt noch nicht gefunden. Ein Risiko stellen auch die abgeschalteten Reaktoren dar.
Zahlen und Fakten
In jedem Jahr entstehen weiterhin rund 230 Tonnen abgebrannte Brennelemente. Nach Schätzungen des Bundesamtes für Strahlenschutz sind mit etwa 29.000 m³ hoch radioaktivem Atommüll bis zum endgültigen Ende zu rechnen. Derzeit sind nur Zwischenlösungen gefunden worden, um den gefährlichen Müll sicher aufzubewahren. So gibt es 12 Zwischenlager bei den Atomkraftwerksstandorten und Transportbehälterlager, wie die Lager über dem Salzstock in Gorleben. Das ist aber noch nicht die Endlösung. Bisher wurde kein Ort gefunden, in dem der für Mensch und Umwelt gefährliche Müll mehr als 1 Million von Jahren sicher gelagert werden kann.
Standpunkt von Greenpeace zur Atomkraft
Eines ihrer zentralen Anliegen ist von je her der Ausstieg aus der Kernenergie. Unglücksfälle wie in Windscale/Sellafield und Harrisburg zeigen die verheerenden Auswirkungen der Atomkraft. Weitere überzeugende Argumente sind die Tragödien, wie sie sich in Tschernobyl und Fukushima ereignet haben. Weitere Unglücke sind nicht auszuschließen. Ein weiteres Argument gegen die Nutzung von Atomenergie stellt die mögliche Nutzung der Kernkraftenergie für die Atombombe dar.
In Deutschland sind derzeit noch 8 AKWs am Netz. 435 Atomkraftwerke sind weltweit noch in Betrieb. Bis 2022 sollen die letzten Kraftwerke abgeschaltet werden. Laut Greenpeace wäre in Deutschland der Ausstieg schon 2015 realistisch. Sie engagieren sich weiter, den weltweiten Ausstieg voranzutreiben.