Foucaults Anti-Humanismus

Zuerst zur Frage: Wer war Foucault? Paul-Michel Foucault war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus. Er war außerdem Psychologe, Historiker und Soziologe. Er begründete die Diskursanalyse. Geboren wurde Foucault am 15. Oktober 1926 in Portiers. In Paris ist er am 25. Juni 1984 verstorben.

Als einer der prominentesten Denker, neben Jacques Lacan oder Jacques Derrida wurde Paul-Michel Foucault bekannt, da er nicht nur den Begriff des Anti-Humanismus prägte, sondern diesen ausdrücklich ablehnte.

Er vertrat die Meinung, dass wir aus dem 19. Jahrhundert ein schweres Erbe angetreten haben. Die Last ist darin zu sehen, dass sich die Menschen unbedingt befreien sollen. Hierbei geht Foucault davon aus, dass der Mensch nicht das höchste Wesen ist, welcher das Maß aller Dinge bestimmt. Ihm missfällt es, dass sich der Mensch zum Herr des Seins und als Herrscher bzw. Besitzer der Natur erhebt.

Foucault sieht im Humanismus eine bestimmte Struktur bzw. ein bestimmtes System. Daraus ergibt sich, seiner Meinung nach, dass der Mensch eine zweideutige Stellung einnimmt. Zum einen bezeichnet er ihn als Subjekt und zum andren als Objekt des Systems. Beim Humanismus vermisst er, ähnlich wie Heidegger, dass sich unser System gar nicht mit dem Problem des künstlerischen Schaffens, des Glücks und der Obsession, beschäftigt. Er meint, dass der Humanismus das menschliche Dasein erleichtern sollte. Er versteht darunter auch, dass den Menschen so etwas wie Glück in Aussicht gestellt wird.

Der Wissenschaftsgeschichte wird von den Vertretern der französischen Épistémologie ein hoher Stellenwert eingeräumt. Sie stellen sich gegen eine positivistische Geschichtsschreibung, konkret dann, wenn die Geschichte als linearer und kumulativer Prozess gedeutet wird. Es wird herausgestellt, dass die Wissenschaftsgeschichte eine retrospektive Geschichte ist. Völlig konform mit dieser Meinung geht Michel Foucault. Das spiegelt sich in zwei Werken, nämlich „Les mots et les choses“ (1966) und „L’archéologie du savoir“ (1969) wider. Jedoch distanzierte sich Foucault Jahre später wieder von dieser Meinung. Er plädierte inzwischen dafür, dass sich die Menschheit endgültig vom Humanismus befreien müsse. In der heutigen Zeit biete dieser Begriff nur noch Schutz, für die Dinge, welche politische Regimes umsetzen wollen.

Im weitesten Sinne bedeute Humanismus, dass die kognitiven Fähigkeiten und seinen weiteren Fähigkeiten im Mittelpunkt des Interesses stehen, so seine Auffassung. Die Ideale des Humanismus sind zu sehen in der

– Autonomie

– Würde

– Freiheit

– Weiterentwicklung

Praktisch bedeutet es, dass der Mensch nicht nur im Handeln frei sein soll, sondern einem autonomen Handeln folgen. Ist der Mensch frei, kann er sich seine Ziele selbst setzen, dies gilt auch für die moralischen Gesetze.

Daher ist es nicht erstaunlich, dass Michel Foucaults Engagement Homosexuellen, Gefangenen und Patienten psychiatrischer Anstalten galt. Er versuchte, ihre Rechte durchzusetzen. Sein Protest galt hingegen der Ausrufung Polens im Jahr 1981 das Kriegsrecht betreffend. Michel Foucault plädierte dafür, den essentialischen Humanismus abzulehnen.